Zwölf Tage und Nächte steht das sich drehende Jahresrad still und es wird ekstatisch gefeiert, wenn die Sonne (Belenos/Baldur) den Zenit um den 21.Juni erreicht hat.
Es ist eine Zwischenzeit wie in den Raunächten, in der sich Kommendes offenbaren kann.
Danach setzt der Sonnenhirsch erneut zum Sprung an.
Zur Sommersonnenwende ist uns ein Brauch aus unseren ursprünglichen naturverbundenen vorchristlichen Zeiten erhalten geblieben – das Binden der Kräuterbuschen zur Segnung der Felder und zur Herstellung der Kräuterhaus- und Stallapotheke für die ganze Hofgemeinschaft im Winter. Diese Büschel wurden/werden im segnenden Rauch geweiht.
In den großen Feuern, die den unter den Menschen weilenden Sonnengott verkörpern, werden auch Wettersegenpflanzen für eine gute Ernte verräuchert. Wohin der Rauch zieht, wird es gute Ernte geben, denn die Luft ist dadurch aufgeladen. Früher segneten die Bilwispriester (= die um Belenos Wissenden) die Getreidefelder; sie fielen der Inquisition zum Opfer.
Diese Wetterkräuter sind z.B. die Königskerze -sie steht meist in der Mitte des „Buschen“- wie auch Rainfarn, Johanniskraut und Beifuss. Sie wurden auch zum „Vertreiben“ von Gewittern als Schutz für die Felder oder Ortschaften verwendet. Man verbrannte sie dort, wo die Wetterfront auf die Felder zukam.
Für viele Kräuter ist nun Erntezeit. Regional unterschiedlich ist es, welche in die Buschen gebunden werden. In manchen Regionen haben sie bis heute die Form von Runen, wie z.B. die Man Rune, die den Menschen symbolisiert.
Den Vegetationskräften wird die Zahl 9 zugeordnet, weshalb in das Gebinde 9 oder 99 Kräuter gebunden werden.
Aus dieser Zahlenzuordnung ist der Ausruf „Ach du grüne Neune“ erhalten geblieben; er beinhaltet aber die Verteufelung von Vegetationsgottheiten, die durch die Christianisierung im Mittelalter ihren Höhepunkt fanden. In einen 9er Buschen können wir binden: Königskerze, Johanniskraut, Beifuß, Kamille, Rainfarn, Thymian, Schafgarbe, Holunderblüten, Arnika.
Die meisten dieser Kräuter lassen sich auch zum Räuchern und Clearing von Wohnungen/Häusern verwenden. Um ihren Kräften auch ohne Bücher auf die Spur zu kommen, ist es gut seine innere Wahrnehmung zu üben, wofür ich gerne in diversen Kursen (auch online) einen Raum gebe. Die eigene “innere Stimme“ ist meist sehr schnell und leise, weshalb wir sie oft nicht bemerken oder sie nicht ernst nehmen, weil dann das Denken einsetzt. Aber wir alle haben diese Fähigkeit von „Innen“ Informationen zu bekommen.
Ich wünsche uns allen einen berauschenden erkenntnisreichen Mittsommer
Susanne Schlemmer
passend dazu: Clearingkurs und 6.Sinnkurs
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