Zeitreisen sind spannend, vor allem wenn es um Sonnenkräfte geht
Was hat das jetzt mit einer Pflanze zu tun, einer so riesigen (meist über 2,5 m) und starken alten Räucherpflanze?
Ich sitze im Garten und bestaune wieder einmal meinen Alant mit seinen vielen honiggelben Blüten und den Tabak ähnelnden haarigen Blättern. Je länger ich ihn anschaue, umso größer scheine ich selber zu werden und meine Sorgen verfliegen.
Ich kann mich in ihn hineinversenken und es wird mir warm ums Herz. Ich fühle mich gut.
Plötzlich tauche ich in einer anderen Welt wieder auf:
Ich stehe am Rand einer Wiese in der Abenddämmerung. Und dort drüben am Bachlauf bewegt sich etwas.
Eine ganz in Weiß gekleidete Frau, die auf einmal, nachdem sie am Boden herumgemacht hat, einen Stein in die Luft schmeißt und dann -ich erschrecke- mit einem Ruck eine riesige Pflanze aus dem Boden reißt, bevor noch der Stein zu Boden geht.
Ich eile hin, sehe den Alant ausgerissen und bin wieder in meinem Garten.
Was war denn das?
Ein altes Ernteritual aus einer anderen Zeit.
Nun weiß ich, wie ich an die Wurzeln zum Räuchern komme.
Ich liebe diesen veilchenartigen Geruch.
Im Mittelalter wurde er auch Elfenampfer oder Sonnenwurz genannt und zur Wintersonnenwende geräuchert, um die Licht bringenden Sonnenkräfte in die Zimmer zu holen und sie zu ehren. Dem Vieh wurde er in eine Gerstenpille gemischt verfüttert.
Seine Signatur zeigt deutlich, was in ihm steckt:
Seine Blüten scheinen wie kleine Sonnen für uns und sein hoher gerader Wuchs richtet auf.
Beim Verräuchern wirkt er so stark, dass wir von innen leuchten, dass Depression und Ängste verfliegen, wir selbstbewusst werden und zu uns stehen. Weiterhin wirkt er reinigend und keimtötend.
Pflanzen durch Meditation zu erforschen und kennen zu lernen, bewirkt eine tiefere Verbindung mit dem Kraut oder der Wurzel. Und verändert dann auch die Sicht auf das Tun mit diesen Gaben unserer Erde.
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